Der „Manual Mode” gehört zur Grund­aus­stat­tung eines jeden Walkera-Kopters. Ich möchte euch erklä­ren, warum jeder Pilot ihn beherr­schen sollte.

Par­al­lel fliegen erfor­dert im Sta­bi­li­ze präzise Steuerbefehle.

Flug­ver­hal­ten

Die Flug­steue­rung inter­pre­tiert die Roll- und Gier­wer­te als gewünsch­ten Nei­gungs­win­kel der jewei­li­gen Achse. Wenn der Pilot den rechten Stick los­lässt, geht der Kopter in die Hori­zon­ta­le. Wird der rechte Stick in eine bestimm­te Rich­tung gedrückt, neigt sich der Kopter ent­spre­chend um die jewei­li­ge Achse, bis hin zum maxi­ma­len Nei­gungs­win­kel, wenn der Stick am Anschlag hängt.

Da die Flug­ge­schwin­dig­keit vom Nei­gungs­win­kel abhän­gig ist, steuert der Pilot die Bewe­gung des Kopters indi­rekt. Gibt er bei­spiels­wei­se kon­stant 20° Nick nach vorne, während der Kopter durch böigen Wind fliegt, so behält der Kopter zwar den Nei­gungs­win­kel bei, aber sowohl Geschwin­dig­keit als auch die Flug­rich­tung werden sich abhän­gig vom Wind ändern.

Durch die Win­kel­be­gren­zung ist es nicht möglich, bestimm­te Manöver wie bei­spiels­wei­se Flips und Loo­pings in diesem Modus zu fliegen.

Thrott­le wird je nach Firm­ware mehr oder weniger direkt umge­setzt. Beim X350 Pro arbei­tet Version 1.2 hier sehr direkt, unge­fähr wie im Acro-Mode, während die Version 1.7 wesent­lich mehr Kor­rek­tu­ren ein­setzt, um dem Piloten das Höhe­hal­ten zu vereinfachen.

Genutz­te Sensoren

Zusätz­lich zum Gyro­skop ist ein Acce­le­ro­me­ter not­wen­dig. Die genaue­re Begrün­dung habe ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben.

Anfor­de­run­gen an den Piloten

Da der Nei­guns­win­kel des Kopters im direk­ten Zusam­men­hang zu den Steu­er­be­feh­len steht, ist es im Ver­gleich zu Acro prin­zi­pi­ell leich­ter, den Über­blick über die Flug­la­ge zu behal­ten. Fliegt der Kopter zu sehr nach rechts, drückt der Pilot ent­spre­chend Roll nach links. Soll der Kopter schnellst­mög­lich vor­wärts fliegen, gibt er einfach maximal Nick nach vorne.

Schnel­le Flug­ma­nö­ver lassen sich in kurzer Zeit erler­nen, genau wie das Schwe­ben auf der Stelle kein Ding der Unmög­lich­keit ist. Der Pilot muss dabei die Höhe per Thrott­le kor­ri­gie­ren und mit dem rechten Stick gege­be­nen­falls kon­stant gegen den Wind lenken, da das Gegen-den-Wind-stellen wie im Acro-Modus nur bei dau­er­haf­tem Gedrückt-halten funktioniert.

Der Pilot muss den Kopter kon­stant im Auge behal­ten und die Flug­la­ge jeder­zeit kennen, um gegen ein Abdrif­ten reagie­ren zu können.

Da ein Acce­le­ro­me­ter nicht wesent­lich unzu­ver­läs­si­ger ist als ein Gyro­skop, hat man es auch im Sta­bi­li­ze mit zuver­läs­si­gen Sen­so­ren zu tun und muss sich prin­zi­pi­ell während der Fluges keine Gedan­ken darüber machen.

Sta­bi­li­ze eignet sich her­vor­ra­gend, um den Kopter zu starten. Wenn der rechte Stick neutral steht, sucht der Kopter die Hori­zon­ta­le und steigt senk­recht beim Gas geben. Das ist der kür­zes­te Weg, um aus dem Boden­ef­fekt zu kommen, der gerne für insta­bi­les Ver­hal­ten sorgt.

Auch Lan­dun­gen sind mit Sta­bi­li­ze gut möglich, sobald man Abbrem­sen und Schwe­ben beherrscht.

Ich möchte jedem Piloten ans Herz legen, Fliegen im Sta­bi­li­ze gründ­lich zu üben. Dieser Modus bietet einen pra­xis­taug­li­chen Kom­pro­miss aus Ein­fach­heit, Fle­xi­bi­li­tät und Zuver­läs­sig­keit. Auch die meisten bil­li­gen Kopter fliegen mitt­ler­wei­le in diesem Modus, wodurch man sich für relativ wenig Geld viel Mate­ri­al zum Üben anschaf­fen kann.

Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten

Sta­bi­li­ze hat erheb­lich mehr Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten als Acro. Zum einen lassen sich die PID-Werte frei setzen, wodurch die Sta­bi­li­sie­rung der vom Piloten gefor­der­ten Flug­la­ge beein­flusst wird. Walkera leistet hierbei erfah­rungs­ge­mäß gute Arbeit und es ist nur in Aus­nah­me­fäl­len sinn­voll, an diesen Werten etwas zu ändern.

Des wei­te­ren dürfte aber der maxi­ma­le Nei­gungs­win­kel für viele Piloten inter­es­sant sein. Dieser wird von Walkera eher zurück­hal­tend gesetzt. Viele Kopter lassen sich bei 55° sehr gut fliegen (mit Ballast lieber etwas weniger!). Da die Zwi­schen­wer­te ent­spre­chend ska­liert werden, reagiert der Kopter dann auch stärker auf die Steuerbefehle.

Außer­dem lässt sich die auto­ma­ti­sche Kali­brie­rung der Gas­kur­ve beein­flus­sen. Der Scout X4 neigt bei­spiels­wei­se dazu, mehr zu steigen als der Pilot es eigent­lich will. Durch Redu­zie­ren des Thrott­le-Mid Para­me­ters lässt sich dieses Problem leicht lösen und das Ver­hal­ten an den ab Werk vor­bild­lich ein­ge­stell­ten X350 Pro angleichen.

Sollte der Kopter die Hori­zon­ta­le nicht sauber finden, ist die über die Acce­le­ro­me­ter-Kali­brie­rung zu lösen.