Der Walkera Runner ist ja nun bereits eine Weile auf dem Markt, und so wie sich das für einen Walkera-Fan gehört, kauft man ein paar Revisionen später. Anbei möchte ich euch einen Einblick geben, was euch erwartet wenn ihr zu der DIY Version greift.
Inhalt
Aufbau
Da ich viel Spaß am Basteln habe, und auch nicht so tief in die Kasse greifen wollte, entschied ich mich für den Runner 250 im DIY Set, wo man quasi alles erhält und selbst zusammenbauen muss. Der Copter kam von einem Händler aus Deutschland und kostete zu dem Zeitpunkt 199 Euro.
Das zusammenbauen ist hier auf stecken und schrauben beschränkt, denn die Regler und der FC sind vorkonfiguriert und das Teil läuft dann, ohne dass man an der Software noch etwas drehen muss.
Alle für den Aufbau benötigten Teile befinden sich in mehreren Boxen, sehr aufgeräumt und gut beschriftet. Die Schräubchen sind alle genau abgezählt und ordentlich sortiert in kleinen Tüten.
Im Lieferumfang findet ihr:
Lötarbeiten muss man keine vornehmen, da es sich beim Runner um Elektrische Steckverbindungen handelt, wie für die ESCs zum Mainframe – und von dort an den Flightcontroller per Flachbandkabel. Auch der Empfänger (Hier: RX710 mit den langen Antennen) wird per Flachbandkabel angeschlossen. Die Motoren haben je drei Bananenstecker (Schwarz Rot Blau) und kommen dann in die ESCs welche ebenfalls beschriftet sind. Auch an einen „nicht Walkera” Empfänger wurde gedacht, der alternativ angeschlossen werden kann (Futaba oder was man eben schon für ein System hat).
Theoretisch hat dies den Vorteil, dass man auf dem Feld (wenn man Ersatzteile und Werkzeug hat) in der Lage ist, sein Modell wieder aufzubauen, ohne Lötkolben und Testen. Ob das praktisch funktioniert, stelle ich mal in den Raum, denn es sind schon winzige Schräubchen und auch sehr viele. Jedoch sind alle Teile (ESCs und so weiter) sehr gut beschriftet, so dass es eigentlich keiner genauen Anleitung bedarf.
Der Zusammenbau ist eigentlich recht einfach, jedoch muss man sagen, dass die beiliegende Bauanleitung in Form eines Klappheftchens gerne grösser ausfallen könnte. Auch habe ich festgestellt, dass diese Anleitung für den Runner 250 non-updated war, sowie ein paar Dinge hätten besser visuell dargestellt werden können.
Gerade was die Flachbandkabelaufnahmen betrifft, denn ich habe die vom Receiver gleich mal rausgerissen, weil ich schieben wollte, statt nach oben zu ziehen. Da muss man sehr aufpassen, denn die Anschlüsse sind ganz klein und äußerst fummelig wieder zusammen zu bekommen.
So klappts dann auch, ohne etwas zu beschädigen:
Wenn man dann alle Schritte durch hat und auch festgestellt hat, dass der Runner 250 in der Bauanleitung von unten abgebildet war (und man schon alle Motoren falsch dran gebaut hat, denn die haben richtungsgebundene Propelleraufnehmer) und auch dieses Problem letztendlich durch fleißig schrauben und stecken gelöst hat, steht ein Runner 250 vor einem.
So schaut er mit GemFAN 3050CF Self Lock Propellern aus:…jedoch sind diese nicht für den Außenbereich zu empfehlen, da sie zu wenig Fläche haben und der Runner sich so in manchen Situationen nicht gut steuern lässt. Etwas längere / breitere oder nicht schnell „schmaler” werdende Propeller aus Carbon würde ich hier vorziehen, die original Walkerapropeller sind aber auch okay.
Fazit
Der DIY Runner 250 eignet sich eigentlich für jeden, der mit einem Imbusschlüssel umgehen kann, und in der Lage ist ein Lego Modell zu bauen. Mehr ist es nicht, Stecken, Schrauben und dann ist er fertig.
Hier noch einmal ein kurzes Video vom Runner 250 und dessen Klappantennen:
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=ZbztZYpCRoQ
Was ich bemängeln möchte, ist die Qualität der kleinen Schrauben, denn diese „leiern” zu schnell durch. Auch die Vorbohrungen im Plastik der Landefüße sind nur halbwegs brauchbar, denn ich bekomme meine langen Schrauben nicht komplett hereingeschraubt. Es stehen 2 mm Gewinde hervor. Ich hoffe Walkera bessert hier nach. Alternativ kann man sich (siehe Forumsbeitrag) aber auch qualitativ Hochwertigere Schrauben zulegen für schmalen Taler, dass empfehle ich definitiv, denn so fährt man auf Nummer Sicher, auch wenn man mal wieder etwas ausbauen möchte.
Auch die Größe der Bauanleitung ist nicht gut gewählt, diese hätte etwas ausführlicher und vor allem größer ausfallen dürfen.
Ansonsten Top, die Qualität der Teile kann man nicht beanstanden, auch die Funktionalität direkt nach dem Aufbau ist gegeben. Der Runner stellt ein rundes Stück Copter dar, der sich sehr gut fliegen lässt. Ich hoffe, an der Flugzeit dreht sich bei meinem Modell noch etwas, denn mit 2200er GensACE 3S 25C komme ich auf nur 7 Minuten Flugzeit.
Ansonsten lässt sich das Flugverhalten meines Modells am ehesten damit vergleichen, als würde man einen PKW mit Heckantrieb auf Schnee fahren. Der Runner 250 hat gut Power und kommt mit dem Heck bei Bedarf immer rum, was sehr gut ist für FPV und schnelle Manöver (lenken / drehen). Die Beleuchtung vorn und hinten ist ausreichend hell, jedoch gibt es wesentlich hellere 12 V LEDs. Der Runner 250 ist in der Lage eine Sony HDR AS15 zu tragen. Eine GoPro, SJCAM oder andere Kameras sollten kein Problem darstellen. Hier muss man jedoch aufpassen, dass die Lastenverteilung gegeben ist und der Akku ein Stück nach hinten rücken muss.
Ich freue mich auf die 250er GPS Modelle und hoffe, meinen dann auch mit OSD / FPV und GPS nachrüsten zu können, jedoch werde ich das erst machen, wenn sich Flugzeittechnisch noch etwas tut, denn auf 5min möchte ich dann nicht kommen mit GPS ;o)
Akkus
Was für Akkus kann man denn darin nun verwenden?
Gektor hatte bereits 4S getestet, ich habe jedoch nur 3S Akkus und verwende GensACE 2200mAh 25C Akkus im Copter. Allerdings passt auch der GensACE 3300mAh 24C (der günstiger ist) auf den Millimeter genau in den Runner 250. Er ist unerheblich schwerer und bringt den Runner 250 auf circa 13 Min Flugzeit bevor das LVC greift, und der Copter dann wie auf 2S fliegt (gefühlt). Dazu steht auch in unserem Forum von nVentor bereits etwas geschrieben. Hier befindet man sich dann im Bereich von 3,7V pro Zelle. Aussehen tut das dann so:
Vorteil: der Akku passt Haargenau rein, somit hat man keine Probleme, dass er zu den Seiten herausfliegt. Er stabilisiert sich dadurch, dass er an den Landebeinen von innen quasi fixiert ist.
Wertung
Der Runner 250 DIY erhält von meiner Warte aus 8.5 von 10 Punkten, denn ich denke Preis/Leistung ist durchaus angemessen (wenn man von 150 Dollar ausgeht). Einen halben Punkt Abzug für die Schrauben, einen weiteren halben Punkt für die Bedienungsanleitung, der dritte halbe Punkt geht fürs Gewicht drauf.
Wer einen kleinen Renner möchte, ein bisschen stecken und basteln will, ist hier denke ich sehr gut bedient. Ansonsten greift man zu den Verfügbaren RTF Varianten des Runner. Die liegen ja auch nicht mehr so weit auseinander, aber Selberbauen finde ich sinnvoll, auch für die spätere Fehlersuche z.B. nach einem Crash.