Hier ein paar Worte zu einem von Walkeras kleinsten, dem QR Infra‑X, im nachfolgenden Text als InfraX bezeichnet.
Der InfraX von Walkera wurde Anfang/Mitte 2013 released. Es handelt sich um einen sehr kleinen Quadrotor, welcher von den Ausmaßen etwas größer als der Walkera Ladybird geraten ist. Auch die Motoren die im InfraX verwendet werden sind etwas Leistungsfähiger im Direktvergleich zu Ladybird oder div. Hubsan/WLToys Modellen in diesem Maßstab.
Inhalt
Warum gehört ein InfraX noch lange nicht zum alten Eisen?
Der InfraX selbst kam zu seiner Zeit sehr gut Ausgestattet daher, darunter zählen in diesem Fall Infrarot Sensoren, die vermutlich zur Namensgebung beigesteuert haben. Diese finden wir vorne, hinten als auch an beiden Seiten. Sie dienen dazu, einem Aufprall gegen Hindernisse vorzubeugen oder diesen gar auszuschließen.
Außerdem hat der Walkera QR Infra X ein Ultraschallmodul, welches ihn eine voreingestellte (und meines Erachtens nicht änderbare) Höhe nicht unterschreiten lässt, es sei denn, man nimmt das Gas komplett raus. Damit ist ein Absturz in einem nicht all zu kleinem Raum oder draußen – und bei recht ruhigen Flugmanövern relativ Unwahrscheinlich.
Von Haus aus kann man Infrarot- als auch Ultraschallsensoren per DIP Jumper bei Bedarf aktivieren, diese befinden sich unter dem Canopy und sind recht intuitiv gestaltet, 0 für aus und 1 für ein. Out of the Box waren diese beiden Jumper bei meinen zwei InfraX Modellen deaktiviert.
Warum ist ein InfraX auch heute noch zu empfehlen?
Der InfraX ist „out of the Box” voreingestellt und man kann mit einem vollen Akku als auch einer entsprechendem Fernsteuerung sofort loslegen.
Als Fernbedienung funktioniert eine Devo 4 von Walkera an sich schon, auch ganz gut, man kann sogar die Flugmodi ändern (zwischen sehr behutsam und etwas aggressiver), jedoch würde ich etwas ab Devo F4 bzw. Devo7 / F7 bevorzugen, da hier die Servowege etc. eingestellt werden können, als auch der Flight Mode geändert werden kann.
Ändert man den Flight mode, erkennt man das am Modell an den hinteren beiden LED´s die standardmäßig „rot” leuchten, im „full Manual Mode” switcht die Farbe auf „blau”.
Der InfraX fliegt sich „out of the Box” wirklich Klasse, dass merkt man als Pilot daran, dass man mit dem kleinen Nick- und Roll Gleichzeitig nutzen kann, um schöne Kurven und Manöver zu fliegen. Andere Modelle (z.B. ältere Ladybird) sind nicht in der Lage beide Steuerbefehle gleichzeitig umzusetzen. Am ehesten Vergleichbar ist das Flugverhalten mit einem „schweren” Hoten X nur eben viel kleiner.
Wofür sind die Infrarot Sensoren?
Diese sollen dafür sorgen, dass ihr den InfraX indoor als auch draußen im freien nicht so einfach gegen Hindernisse fliegen könnt. Wenn der Flugmodus nicht zu Aggressiv ist, wird es schwierig gegen einen Gegenstand wie eine Mauer etc. zu fliegen, da die Infrarotsensoren bei Hindernissen in ca. 20 – 40 cm Nähe ausschlagen und den InfraX dazu bewegen, sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen.
Dies funktioniert relativ gut, wenn die Umgebung nicht zu schmal oder klein dafür ist, in einem schmalen Gang oder zwischen vielen Gegenständen fängt er an zu taumeln und es kann zum Absturz kommen. Dafür ist es jedoch auch nicht gedacht 😉 Auch sollte das Hindernis IR Strahlung ausreichend reflektieren (Fläche).
Mehr Spaß macht es, den InfraX als Pingpong Ball zu benutzen, wie man es in einem Walkera Promovideo auf Youtube bestaunen kann. Das funktioniert tatsächlich.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=XgwvELCkmI8
Wofür ist das verbaute Ultraschall Modul?
Wer Ultraschall aktiviert, wird den Copter nicht ungewollt zum Landen bewegen können (außer man nimmt den Throttle ganz weg). Dies soll verhindern, dass man im Flug versehentlich zu wenig Gas gibt und mit dem Copter abstürzt oder irgendwo hängen bleibt.
Auch hier ist obere Prämisse, dass nicht zwingend in engen Räumen durchzuführen, denn sonst hüpft er wild auf dem Tisch/Sofa umher und es kommt einem vor, als würde er selbstständig sein.
Im großen Räumen oder im Freien funktioniert diese Technik durchaus gut über „glatten” oder ebenen Oberflächen (Straße etc.), über einem höheren Gras/Pflanzenboden kommt es technisch Bedingt zu niedrigeren Flügen, da die Ultraschallwellen verstreut werden und/oder teils gar nicht reflektiert werden.
Sehr schön ist der Trick mit der Treppe, den ihr in dem weiter oben eingebetteten Video sehen könnt.
Sein eigentlicher Einsatzzweck als Spaßcopter
Da der InfraX durchaus über ordentlich Power für seine Größe verfügt, möchte ich in diesem Absatz zu seinem eigentlichen Einsatzgebiet kommen.
Der InfraX wird hierzu etwas entschlackt, mit anderen Worten wird das Ultraschallmodul vorsichtig ausgebaut (was auch der Leihe locker hin bekommt, man sollte sich jedoch Fotos oder Anmerkungen machen, um die Kabel am Ende wieder korrekt einzustecken).
Ohne Ultraschallmodul wiegt er nun ein paar Gramm weniger.
Jetzt kommen die InfraRot LEDs an die Reihe – und das Canopy behindert einem beim aggressiveren Fliegen ebenfalls. Andererseits macht es bei mäßigem Wind durchaus Spaß, mit Canopy auf dem Wind zu „segeln”, HotenX Piloten sollte dieser Vor- als auch manchmal Nachteil geläufig sein.
Die Original Akkus (hier waren es 650 mAh 20 C) werden ebenfalls durch etwas Leistungsfähigere Modelle (750 mAh bei +35 C) ersetzt, um noch etwas mehr Power abrufen zu können.
Am Ende hat man einen sehr kleinen und flachen Copter, der Indoor wirklich Spaß macht und äußerst Agil ist.
Spätestens draußen wird man jedoch feststellen, dass der sehr gut „abgeht” und man durch ausweitendere Flüge schnell am Rand der Lagekennung angekommen ist. Um dies Vorzubeugen empfehle ich ein kleines Landegestell, wie es für kleine Helikoptermodelle zum Einsatz kommt. Dieses mit Heißkleber (oder etwas professioneller mit Schräubchen etc.) befestigt, als auch ein paar LEDs nach vorn gelegt – machen den InfraX zum perfekten Begleiter für kurzweilige Action.
Flugzeiten von 8 – 12 min sollten zu erreichen sein (ohne Canopy / Ultraschall- und IR Module).
Auch schön für Nachtflieger: Wenn man die IR LEDs nicht benutzt, kann man LED Leisten als auch kleine normale LEDs über die auf dem Board verfügbaren Anschlüsse stecken und hat keinen erhöhten Aufwand (kein Löten).
Die Preise gehen in Fernost bei ca. 35 Euro los. Auch im Inland ist der InfraX gelegentlich noch zu haben, hier liegt der Preis bei ca. 60 Euro aufwärts.
Die Ersatzteilversorgung sieht im Moment auch noch gut aus, und ist vor allem günstig. Sehr empfehlen als Ersatzteilvorrat kann ich hier neben ausreichend Propellern (die auch früh genug gewechselt werden sollten) definitiv das Mainframe inkl. Schräubchen und Gummipuffern, als auch Motorausleger inkl. Halterungen (auf die Drehrichtung Achten CW und CCW erkennt man an den verschiedenen Aderfarben). Die Propeller, Canopys und sonstige Ersatzteile teilt er sich mit dem Ladybird bzw. Spacewalker und/oder deren Clonen.
Mainframe, Ausleger in OVP, Landefüsse
Persönliches Fazit
Den InfraX würde ich bedenkenlos denjenigen Empfehlen, die einen kleinen robusten Quadcopter suchen, der viel Potential hat und der auch gut einstecken kann. Egal ob Anfänger – der mit Hilfe von Infrarot und Ultraschall einen leichteren Einstieg haben kann, oder Profi – der mit dem InfraX Manöver testen kann die man vielleicht bei einem teureren oder größeren Gefährt eher nicht machen würde.
Wenn man gut Acht darauf gibt, dass weder die Motoren, noch die Propeller oder irgendwelche Mainframes durch einen Crash in Mitleidenschaft gezogen sind, wird der InfraX sicherlich einen Beitrag dazu leisten, die eigenen Skills zu verbessern und auszubauen. Das gelingt einem solch keinen Quad anderer Hersteller im Vergleich nicht immer.
Videos
Hier sind noch ein Paar Videos zum InfraX:
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=UYQylLCIPFo
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=-MnWGAW1ThI
Den Infra in der Ur-Version kann ohne die Sensoren nur empfohlen werden! Alle Sensoren raus und los geht es , SUPER stabil und gut geeignet zum Üben! Die Sensoren hingegen waren/sind nicht der Brüller!
Ohne alles fliegt der absolut genial!
Ja, die Sensoren waren eher für Werbung oder lustige Gags wie Treppen steigen oder Ping-Pong da. Einen praktischen Nutzen hatten sie wohl nie 🙂
Wo bekommt man denn passende (nicht IR) Leds für den Infra X?
Hi Micha, hier http://www.banggood.com/Wholesale-WLtoys-V929-V949-V212-RC-Quadcopter-Spare-Parts-Led-Light-Bar-Set-p-55200.html
Welches Landegestell habt ihr denn bitte benutzt?
Hab es schon mit 2 verschiedenen versucht jedoch noch keines gefunden das richtig passt.
Gruß
sohnemann1961
Bemerkenswerter Beitrag. Allerdings will ich sagen, dass Dinge nicht jedes Mal so einfach sind. Realismus ist manchmal besser als Wolkenkuckungsheime. Alle Gute! https://quadrocopterversicherung.com
Hallo habe heute eine Infra X bekommen.
Nun möchte ich ihn mit der Devo7 fliegen,doch leider geht das hier im Douwnload angebotenes File nicht (angeblich zu groß).
Kann mir hier jemand bitte weiter helfen.
Besten Dank im Vorraus.
Gruß Heinz